“Early in the morning”…..Rasierseife

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Seifenfreunde!

Ich denke, man kann schon fast von Tradition sprechen, wenn man an Rasierseife denkt. Jedenfalls ich kann mich gut daran erinnern, als ich ein kleines Mädchen war und meinem Vater neugierig beim Rasieren zuschaute, irgendwie war das faszinierend anzuschauen 😉. Bevor Männer anfingen sich mit fertigem Rasierschaum aus der Dose zu rasieren, wurde früher einfach ein Stückchen Seife mittels warmen Wasser und einem Rasierpinsel zu Schaum geschlagen.

Die alkalische Wirkung der Seife löst die äußere Fettschicht des Haares auf, aber ohne die Haarwurzel zu schädigen. Ebenso quillt die Haut vermehrt auf, die Haare stellen sich senkrechter und schieben sich weiter aus dem Haarkanal. Ein Aufquellen der Haarstruktur ist unerlässlich um eine leichte und schonende Möglichkeit der Rasur zu schaffen.

Egal ob für Männerkinn oder Frauenbein, eine Seife mit stabilem Schaum und ausreichender Überfettung eignet sich grundsätzlich als Rasierseife. Meine neue Rasierseife habe ich in der Mischverseifung im Verhältnis NaOH/KOH 80/20 hergestellt, um das Schaumverhalten zu fördern. Für Rasierseifen z.B. braucht es mehr und stabileren Schaum als unsere selbst gesiedeten Naturseifen in der Regel so hergeben.

Im Gartehüsli-Forum hier haben Brigitte und ich uns dem Thema Mischverseifung noch speziell gewidmet, wer dazu mehr lesen möchte: Hier.

Folgende Inhaltsstoffe habe ich für die Rasierseife verwendet: Oliven, Rizinus, Babassu, Palmkern, Raps HO, Sheabutter, Mandelöl süss, Stearin, Glycerin und Kaolin.
Duftmischung aus ätherischen Ölen von Lavendel, Eukalyptus, Minze, Lemongrass, Tonkabohne, Mandarine, Zitrone und Bergamotte. 

Vielleicht noch kurz etwas zu der Herstellung der Seife. Es war eine wahre Freude mit diesem Seifenleim zu arbeiten. Ich konnte total entspannt und ohne Eile hantieren. Ein Problem, was oftmals auftreten kann, ist der schnell andickende Seifenleim. Ärgerlich ist das vor allem, wenn eine aufwendige Marmorierung geplant war oder – im schlimmsten Fall – die Seife nicht einmal mehr in die Seifenform gefüllt werden kann. Man spricht dann im “Jargon” von Blitzbeton. Hier bei dieser Seife war das nicht der Fall. Kein vorschnelles Andicken, wie es manchmal vorkommt, wo man total überrascht wird und dadurch (aus welchen Gründen auch immer) einen die Planung durcheinander wirft, Gründe für vorschnelles Andicken des Seifenleimes gibt es einige: Arbeitstemperatur, Parfümöle die diese Tendenz aufweisen, zu viele feste Fette im Seifenrezept, zu stark reduzierte Wassermenge etc…Stearin ist auch ein solcher Inhaltsstoff, welcher zu vorschnellem Andicken führen kann (habe ich gelesen) und war eigentlich schon darauf vorbereitet, dass es unter Umständen stressig werden könnte. Doch hier ist nichts Unangenehmes passiert—, alles lief sehr gemütlich vonstatten.

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Hier kann man das gute Stück bestellen:

Ich sage an dieser Stelle bis zur nächsten Seife. Herzlichen Dank für Eure Aufmerksamkeit.

Liebe kreative Grüsse

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